Impro – Theater – Training

Wie das Impro-Training mein Leben bereichert

Seit fast einem Jahr besuche ich regelmäßig Dienstagabend das Improtheater-Training im Galli Theater, München. Und regelmäßig bedeutet in meinem Fall: so gut wie immer! Außer ich bin so krank, dass ich nicht mehr laufen kann. Denn meine Seele jubelt im Impro-Training jedes Mal. Meine Kellerkinder mit ihren verborgenen Talenten dürfen endlich mal zu Wort kommen. In ungeahnter Leichtigkeit und doch mit so viel Tiefe.
Und das liegt natürlich an der großartigen Trainerin, Helena George. Ihre Kompetenz in der Schauspielkunst, Empathie und Tiefsinn machen sie für mich zu einer wahren Lehrerin. Sie versteht es, auch den schüchternsten Teilnehmer zu überraschenden Performances auf die Bühne zu bringen. Doch keiner muss irgendetwas machen, aber jeder darf.
Zugegeben, es hat mich viel Mut gekostet, bis ich mich zum ersten Mal angemeldet habe. Und ich habe es nicht bereut! Gemeinsam in der Impro-Gruppe haben wir in den letzten Monaten so viele Tränen gelacht und auch mal geweint; auf der Bühne habe ich Facetten von mir erfahren als russischer Freiheitskämpfer, als Hofnarr, Wurm und Frosch, sprach in fremden Dialekten, war Schönheitschirurgin, Drogendealer oder hielt Vorträge über das Nichts… uvm. Und auch im richtigen Leben bin ich mutiger und lebendiger geworden: Jetzt trau ich mich auch ohne Kassenbon Ware umzutauschen. Zumindest wage ich den Versuch und habe keine Angst vor der Konfrontation. Da ich Autorin bin, merke ich auch, wie mich das Schauspiel in meiner Arbeit bereichert, Figuren oder Geschichten jetzt aus einer erweiterten Perspektive schreiben zu können. Ich blicke wirklich mit zwei lachenden Augen auf das letzte Jahr zurück und freue mich auf alles, was dieses Jahr kommen wird. Danke, Helena!